Donnerstag, 27. Dezember 2012

Weihnachten in Chikukwe


Auch wenn ich gar nicht weihnachtlich gestimmt war und die Adventszeit nicht bewusst erlebt habe, so konnte ich das Weihnachtsfest doch sehr genießen und es wahren sehr schöne Erfahrungen.

Am 24.12. gab es jede Menge zu tun. Eine Gruppe der Schwestern hat die Deko aufgehängt, die Plastikweihnachtsbäume geschmückt und die Tische gedeckt. So ziemlich alle anderen Schwestern, Julia und ich waren in der Küche beschäftigt. Wir haben so viel an Essen vorbereitet. Was ja kein Wunder ist, wenn man 35 Personen an drei Festtagen zu versorgen hat.

In unserer Wohnung haben wir noch den Tisch geschmückt und die kleine Krippe aufgestellt, die in meinem Weihnachtspäckchen von Zuhause geschickt worden war.

Nach dem Abendessen ging es für alle in die Kirche. Es gab sogar ein Krippenspiel, womit ich nicht gerechnet hätte.


Krippenspiel

Die Krippe im Kirchenraum




Im Anschluss an die 3 Stunden Gottesdienst, trafen sich alle Schwestern und wir natürlich, im Essenssaal.  Zeit der Berscherung.

Wie beim Wichteln, hatte  vor 2 Wochen jeder einen Namen gezogen, wen er zu beschenken hat. Symbolisch ist der beschenkte für einen selbst das Jesus Kind, das die Gaben entgegen nimmt, und man selbst seine Mama. Deswegen haben sich die Schwestern die ganze Zeit spaßeshalber mit “Meine Mama” oder “mein Kind” angesprochen und versucht rauszubekommen, wer wen gezogen hatte.

Überreicht wurden die Geschenke nicht einfach so, sondern nacheinander. Eine Schwester hat tanzend, das Päckchen an “ihr Kind” übergeben. Dieses ist dann zu seinem Kind getanzt und immer so weiter, bis alle dran waren. Die Spannung war groß, wer wen gezogen hatte...
Und die ganze Zeit wurden Lieder gesungen, viel Lärm gemacht, getanzt und gelacht.


Um so erstaunlicher war es, das plötzlich im Haufen der singenden Schwestern eine Schlange am Boden lag. Keiner hatte sie vorher bemerkt, und ich habe mich nur gewundert wie sie freiwillig in den hell erleuchteten Raum gekommen ist. Aber die Schwestern sagten, Schlangen werden von Lärm angelockt.
Es ist aber niemandem was passiert (bis auf die Schlange, die gleich erschlagen wurde) und die Bescherung ging weiter, bis spät in die Nacht.

Mit “meiner Mama” hatte ich extrem Glück. Sister Editha die ich sehr mag, hatte mich gezogen und mich wirklich sehr reich beschenkt.


Mein Kind Sister Consulata, ich und Sister Editha meine Mama. 

In Tansania macht man die Geschenke erst am 2.Feiertag nach dem Gottesdienst auf, und zwar alleine, jeder in seinem Zimmer.
Julia und ich haben in unserer Wohnung aber alles noch am gleichen Abend ausgepackt.

 Das Gefühl von Weihnachten kam an Heiligabend wirklich auf, auch ohne Schnee, Kälte, Familie und übliche Weihnachtslieder. Es war ein anderes Gefühl, als ich es sonst an Weihnachten habe, aber genauso intensiv und feierlich.

Am 1. Feiertag waren wir dann 3 Stunden in der Kirche. 1,5 Stunden haben wir auf den Pfarrer gewartet, der einfach nicht kam, und 1,5 Stunden hat dann der Gottesdienst gedauert.
Es war schon grenzwärtig, so heiß und die Bänke sind echt unbequem.


Am 2.Feriertag waren wir wieder vormittags in der Kirche.
 Danach bin ich mit Sister Editha und Sister Carolina ins Nachbardorf gelaufen, um eine kranke Bibi (Kiswahili: Oma) zu besuchen und Essen vorbeizubringen.
Es war echt anstrengend: bei der größten Mittagshitze, eine ganz schön weite Strecke, ohne Schatten und ohne eine Flasche Wasser in der Tasche.

Aber die Bibi hat sich sehr gefreut.



Und auf dem Rückweg kam glücklicherweise ein Auto vorbei, das uns bis Chikukwe mitgenommen hat.




Ich hoffe ihr hattet alle ebenfalls schöne Feiertage und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013!

Für mich geht es morgen nach Dar es Salaam, und von da aus dann auf die Insel Sanisbar.

Samstag, 15. Dezember 2012

Kindergartenfest


Gestern war das große Kindergartenfest, um die “Großen”, die Schulanfänger zu verabschieden. Die Kinder haben seit Wochen mit dafür geübt.


Am Donnerstag schon haben wir den ganzen Nachmittag die Halle geschmückt, die Mütter haben Reis sortiert und das Essen für den nächsten Tag vorbereitet.




  Los ging es dann am Freitag Morgen mit dem Gottesdienst. Die Kirche war voll und die Kinder haben lautstark die Lieder mitgesungen, welche von einem Jungen dirigiert wurden. Ein anderer Junge hat die Lesung gelesen und auch die Fürbitten wurden von ein paar Schulanfängern auswendig vorgetragen.

Danach ging es zum Kindergarten, wo es für alle “Chai” gab, also Frühstück. Die Mütter teilten Tee und Mandazi (tansanisches Hefegebäck) aus und die Kinder ließen es sich schmecken.









Während Sister Angela ein letztes Mal mit den Kindern Lieder und Tänze geübt hat, haben die Mamas draußen auf der Feuerstelle das Mittagessen gekocht.






Das Feuerholz dafür haben sie mitgebracht. 







Nach der Generalprobe passierte für die Kinder erstmal gar nichts mehr, sie durften draußen spielen, und mussten dann aber noch ca. 2 Stunden in der Halle warten, dass das Fest endlich losgeht. Brav stillsitzen war ganz schön viel verlangt, bei der Hitze und der permanenten Musik Beschallung.

Ab 12.00 Uhr trudelten dann die ersten Eltern und Gäste ein. Um 13.00 Uhr ging dann das Fest los. 



Nach der Begrüßung führten die Kinder verschiedene Tänze auf, zeigten in einem kleinen Anspiel, wie sie mit den Montessori-Materialien den Unterschied zwischen den geraden und ungeraden Zahlen von 1-10 gelernt haben und dann folgte die feierliche Verabschiedung.




Einzeln wurden die Schulanfänger nach vorne gerufen. Sie schüttelten dem Festkomitee (bestehend aus: Sr Martha, Leiterin des Kindergartens; einem Vertreter der CRB-Bank-als Sponsoren; der sozusagen Elternbeiratsvorsitzenden und noch 3 weiteren Gästen) die Hände, bekamen eine Urkunde und eine Tasche mit Schreibutensilien überreicht.

Dann kamen die Mütter nach vorne und hingen stolz ihren Kindern Blumenketten um den Hals.










Im Anschluss gab es für alle Mittagessen. Pilau (Reis mit Gewürzen), Gemüse und ein bisschen Fleisch. Außerdem Softdrinks was für die Kinder die totale Ausnahme ist.














Ich hab jetzt erstmal einen Monat Ferien und bereite mich so langsam auf Weihnachten vor. Auch wenn es sich gar nicht danach anfühlt, bei 37°C im Schatten.
Die Lebkuchen schmecken aber trotzdem. Danke Mama und  Papa :)
Einen schönen 3. Advent!

Mittwoch, 28. November 2012

Martini





Das ist der kleine Martin, oder wie ihn die Tansanier nennen Martini.
Gerade mal 3 Wochen ist er jetzt alt. Seine Familie ist sehr arm, seine Mama  hat schon 2 andere Kinder, wir schätzen sie auf Mitte/Ende 20, sie selbst weiß nicht genau wie alt sie ist.


 Fast jeden Tag kommt sie mit den Kindern zum Klostergelände und hilft den Schwestern bei Arbeiten wie Reis sortieren oder Kichererbsen stampfen etc. und  bekommt hier Essen. Als sie schwanger war hat die Oberschwester, Sister Claudia aus Polen, die ausgebildete Krankenschwester ist, sie auch medizinisch versorgt.


Als das frisch geborene Kind dann zu Besuch kam, waren die Schwestern (und wir ja auch) ganz aus dem Häuschen. So ein süßes kleines Baby! Aber es hat noch keinen Namen, sagte uns seine Mama.
Weil er in der Zeit von St. Martin (11.11.) geboren wurde, haben Julia und ich Martin vorgeschlagen. Die Novizinnen hatten auch jede Menge Namensvorschläge.
Aber heute haben wir ein paar Strampler und Babysocken, die wir in Masasi gekauft haben, übergeben und da erzählt uns seine Mama, er heißt Martini. Das macht uns natürlich stolz.

Ich freue mich, dass bei der Geburt alles gut gelaufen ist, denn ich habe das Gefühl, das ist hier nicht selbstverständlich. Aber seine Mama und er sind gesund und der Kleine ist putzmunter. 
Ich werde Martini noch oft sehen und dadurch, dass sie hier regelmäßig vorbei kommen, kann ich ihn ein Stück aufwachsen sehen. Wenn ich ausreise ist der dann schon 8 Monate alt und kann bestimmt schon sitzen.

Dienstag, 6. November 2012

Tierwelt

In den letzten 4 Tagen habe ich so ziemlich alles gesehen, was die tansanische Tierwelt in unserer Region so zu bieten hat.
Natürlich noch keine Elefanten oder Löwen, ich war ja noch nicht auf Safari.
 
 
Aber am Samstag habe ich festgestellt, dass ein Waran ungefähr 15m neben unserem Haus wohnt. Die Erdlöcher habe ich vorher schon gesehen, mir aber weiter nichts dabei gedacht.
Am Samstag habe ich ihn dann gesehen. Rotbraun, 1m lang und schon ziemlich beeindruckend und faszinierend, denn so etwas habe ich vorher noch nie gesehen.
Aber schwups war er auch schon wieder der Erde verschwunden. Schade, dass ich kein Foto machen konnte.

 
Das nächste war ein 30cm-langer Skorpion, der am Eingang zum Klostergelände unseren weg gekreuzt hat. Sogar ziemlich nah an Julias Fuß vorbei, was ja durchaus nicht ungefährlich ist, da er von seinem Giftstachel Gebrauch machen könnte, und wir ja nur Flip-Flops anhatten.


Und auch einen kleinen Skorpion hatten wir schon in unserer Wohnung. Er war aber nur 2cm groß, sodass wir erstmal nicht sicher waren ob von ihm Gefahr ausgehen könnte.

 Das größte Abenteuer war aber der gestrige Heimweg vom Abendessen zu unserer Wohnung. Zufällig war ich nicht alleine unterwegs, sondern in Begleitung von Sister Angela und Sister Bernadetta. Wir laufen also den Weg entlang und sehen plötzlich im Schein der Taschenlampe (denn es ist ja stockdunkel um 20.00Uhr) eine gelbe Schlange am Wegrand. Schnell hat mich Sister Bernadetta zurück gezogen, und Sister Angela meinte "Run away, Franziska!"

Dann haben wir erstmal geleuchtet, wo sie denn hin ist, aber wir haben haben die Schlange nicht mehr gesehen, und sind dann weiter gelaufen.

Ich war ganz froh, dass ich an diesem Abend nicht alleine war, denn ich hätte nicht gewusst wie ich reagieren soll. Wahrscheinlich wäre ich einfach weiter gelaufen, weil ich mir der Gefahr nicht bewusst war.
Ich hab dann mal nachgefragt, ob denn ein Schlangenbiss sehr gefährlich ist. Bestimmt nicht, oder kann man da sterben? Antwort von Sister Angela: Ja, vielleicht stirbt man. Das kann schon vorkommen!

Dass es hier Schlangen gibt, hab ich schon gewusst. Aber, dass ich mal einer begegnen würde hätte ich nicht gedacht.
Auch war ich mir der Gefahr, die von ihnen ausgeht, nicht wirklich bewusst.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Chapati & Kiboko

Heute habe ich in der Küche geholfen und mit ein paar Schwestern und Novizinnen "Chapati" gemacht. Das sind Pfannkuchen, aber ohne Eier. Sie sind eher wie Wraps und werden meistens zum Abendessen gereicht.




Wir hatten viel Spaß. Ich helfe gerne in der Küche und hoffe, das ein oder andere tansanische Gericht zu lernen.


 
Letzte Woche gab es allerdings Gulasch aus Nilpferdfleisch (Kiboko). Das hat Julia und mir irgendwie nicht sonderlich geschmeckt!

 



Das ist Sister Martha (die Chefin des kindergartens), bei der Arbeit am Nachmittag.
 
 
 
Ein längerer Bericht kommt irgendwann demnächst... :)

Sonntag, 14. Oktober 2012

dies und jenes

-> Ich kann jetzt auch Bilder hochladen!! Also ruhig mal die vorherigen Einträge anschauen, es lohnt sich! <-

 Das tansanische Schuljahr beginnt mit dem Kalenderjahr im Januar, im November ist es zu ende, den Dezember über sind Ferien.
Für die Kinder, die dieses Jahr in die Schule (Primary School) kommen, wird ein großes Fest veranstaltet. Um dieses zu planen, gab es diese Woche zwei Vorbereitungstreffen, an denen Julia und ich auch teilnahmen.
 
Das erste Treffen am Montag war mit dem Comittee of Graduation, da wurden die Eckdaten für das Fest am 14.12.besprochen. Außerdem wurde die Tagesordnung festgelegt, für die Besprechung am Donnerstag zu der die Eltern aller Kindergartenkinder eingeladen worden waren..
Dort, bei dieser Art "Elternabend" sollten Julia und ich uns zunächst vor den rund 70 Leuten auf Kiswahili vorstellen. Aber wir waren darauf vorbereitet und deswegen war es nicht schlimm. Die Eltern applaudierten und hießen uns wirklich herzlich Willkommen.
Auch sonst war es interessant mitzuerleben wie so eine Sitzung in Tansania abläuft.
Angefangen haben wir 1,5 Stunden später als angekündigt war.
Die Eltern sitzen nicht als Paar zusammen, sondern die Frauen auf der einen Seite, und die Männer auf der anderen. Wie auch in der Kirche.
Und als es zum Beispiel darum ging, wie hoch der Eintritt bei dem Fest sein sollte, wurde heftig diskutiert. Jeder der was zu sagen hatte, konnte aufstehen und seine Meinung darlegen. Danach gab es manchmal Beifall, zustimmendes Gelächter oder Gemurmel aus dem Publikum.
 

Übrigens habe ich den Vorsitzenden des Comitees (der sehr gut Englisch spricht) gefragt, wie viele Menschen denn in Chikukwe leben. Es sind ca. 4000, was mir richtig viel erscheint, es wirkt viel kleiner.
Wir konnten das nämlich überhaupt nicht einschätzen, bei den kleinen Lehmhütten die man sieht und ohne richtige Straßen und Hausnummern fehlt der Überblick, wie weit sich das Dorf erstreckt.

Meiner Gruppe im Kindergarten habe ich diese Woche "Aramsamsam" beigebracht, das fanden sie toll!
Ansonsten bin ich, außerhalb der Unterrichtszeit, oft damit beschäftigt Streit zu schlichten, Pflaster auf zu kleben, Kinder mit Bauchschmerzen auf meinem Schoß sitzen zuhaben und zu trösten oder das Hüpfseil zu schwingen.
Also alles Tätigkeiten, die wohl in den Kindergärten auf der ganzen Welt gleich sind :)
 


Bei den Schwestern gab es am Samstag ein Fest, weil Sister Natalia (die vorherige Oberin des Ordens von ganz Tansania) und Sister Agatha (die neue Oberin des Ordens von ganz Tansania) zu Besuch sind. Wegen dem Wechsel an der Spitze, wurden von den Novizinnen Verabschiedungslieder für Sr Natalia und Willkommenslieder für Sister Agatha gesungen.
 

Sr Agatha mit dem "Karibu sana"-Kuchen

Sister Nathalia mit dem "Asante sana"-Kuchen

Es gab eine Menge leckeres Essen und Abends sogar Eis zum Nachtisch!
 
Die beiden bleiben noch bis Mittwoch und Sr Natalia versucht uns auch bei den Problemen mit unseren Visa zu helfen.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Der Kindergarten


Der Kindergarten läuft jeden Tag nach folgender Struktur ab.
Die Kinder kommen um 8.00Uhr an, und säubern den Pausenhof. Sie sammeln Äste, Blätter und Ähnliches auf, während wir die Treppen kehren und Blätter zusammen fegen.


Dann waschen sie sich die Hände und finden sich im Klassenzimmer ein. Dort wird an manchen Tagen erst einmal von der Lehrerin "Sister Martha" der Zustand der Schuluniform, Körperhygiene und Haarlänge begutachtet, bevor es zum Morgengebet über geht.



 
Es folgen zwei Unterrichtseinheiten. Entweder Englisch (was ich unterrichte), Schreiben, Geografie oder Mathematik. Aber auch viele Lieder werden gesungen.
 



Danach dürfen die Kinder ca. eine Stunde auf dem Pausenhof spielen. Seilhüpfen, Schaukeln, oder sich mit Bällen, Autos und anderem Spielzeug beschäftigen.
Außerdem gibt es noch ein kleines Karussell und eine Rutsche.
Dann darf ein Kind ein Glöckchen läuten und alle setzen sich im Klassenzimmer auf die Teppiche und beten. Dann wird der "Uji" ausgeteilt.



Ein aus Maismehl, Wasser und ein wenig Zucker gekochter Brei, der eigentlich nach nicht viel schmeckt. Aber die Kinder lieben es und für manche ist das die erste Mahlzeit am Tag. Also löffeln sie eifrig ihren Becher leer, um noch Nachschlag zu bekommen.

Nachdem die Kinder ihren Becher gespült haben, und die Anwesenheit geprüft wurde, wird abermals gebetet und die Kinder gehen nach Hause.

Angemeldet sind 130 Kinder, im Alter von 3 bis 7 Jahren, alle aus Chikukwe.
Anwesend sind immer so zwischen 80 und 95. Für die Unterrichtseinheiten sind die Kinder in zwei Klassenräumen geteilt. Sister Martha hat die eine Gruppe und Julia ist dort die Unterstützung, ich helfe bei Sister Angela.



Obwohl die Lehrerinnen eine Montessori-Ausbildung haben, und einiges an Material in den Klassenzimmern steht, findet es leider nur wenig Verwendung. Den Kindergarten kann man sich nicht wie in Deutschland mit Morgenkreis, Puppenecke und pädagogischen Methoden vorstellen, sondern eher wie Grundschule mit hauptsächlich Frontalunterricht. Ein Kind steht vorne, hält etwas in die Luft (z.B. das Puzzleteil vom Kontinent Afrika) und benennt diesen, dann wiederholen es alle Kinder.
Genauso läuft es bisher in Englisch ab. Ein Kind steht vorne uns sagt "This is a pencil" und alle Kinder zeigen nach vorne und rufen "that is a pencil" und so weiter.Aber trotzdem haben die Kinder viel Spaß.
.
Auch wenn es manchmal anstrengend ist (es sind einfach so viele Kinder auf einem Haufen) macht mir die Arbeit im Kindergarten viel Freude.
Die Kinder sind auch von Anfang an sehr anhänglich und total offen zu uns gewesen. Vor allem in ihrer Schuluniform sehen sie so süß aus und ich verbringe total gerne Zeit mit ihnen!

Montag, 1. Oktober 2012

Wetter

Alle wollen wissen wie das Wetter so ist, hier in Tansania. Also zur Zeit ist es noch angenehm, und vergleichbar mit heißen Sommertagen in Deutschland.

Tagsüber recht heiß(wir haben leider kein Thermometer), aber nicht drückende Hitze, sondern auch meist windig.
Und nachts sogar ziemlich kühl, ich schlafe mit einer Wolldecke und manchmal mit langem Schlafanzug...
Ja, von Juni bis September ist hier "Winter", demnächst kommt aber die Regenzeit und da soll es unerträglich schwül warm werden.


Mit den Insekten verhält es sich auch noch ok. Kunibert (die Schabe aus dem Badezimmer) wurde mittlerweile gefangen und von Sister Martha beseitigt...
Das wird sich aber ebenfalls leider während der Regenzeit ändern. Ich bin ja mal gespannt, was dann für Haustiere zu uns kommen.
 


Am Wochenende waren wir beim Immigration Office in Mtwara. Die Permission für unser 1-Jahres Visum hatten wir bereits, aber noch keinen Stempel im Reisepass.
Dort auf dem Amt erzählten sie uns dann, dass das System zur Zeit umstrukturiert wird, sie stempeln uns das derzeitige zwar in den Pass, aber bis Ende Dezember müssen wir die neuen Formulare ausgefüllt haben, und dann nochmal kommen und uns das aktuelle Visum einstempeln lassen. Das würde zwar nichts mehr kosten, aber sie brauchen erneut alle Unterlagen, und 6 hier gefertigte Passfotos. Also jede Menge Arbeit!

Dazu kommt noch, dass zwar drauf steht, es sei ein Jahr gültig, aber bewilligt wurde unser Aufenthalt nur bis Ende Juni, und dann müssen wir natürlich für die Verlängerung nochmal zahlen.


Ganz schön dreist, wo das Visum für uns schon 550$ gekostet hat und bei der Einreise nochmal 50$ verlangt wurden.

Vor allem, weil das Visum für ein Jahr vorher und mittlerweile wieder, nur noch 200$ kostet. Nur während wir es beantragt haben, hat es zeitweise mehr als das Doppelte gekostet.

Also alles ganz schön ärgerlich. Ein bisschen milder konnte uns dann die restliche Zeit in Mtwara stimmen. Unser Hostel lag nämlich direkt am Meer und wir haben die Zeit dort sehr genossen.
 
 
 

Mittwoch, 26. September 2012

Masasi

Gestern waren wir in Masasi. Sister Claudia hat uns mit dem Auto mitgenommen und uns ein wenig herum geführt und gezeigt wo man was, gut bekommen kann.

Wenn man weiß, wo man suchen, oder danach fragen soll, bekommt man dort eigentlich alles notwendige. Es gibt viele kleine Geschäfte für Stoffe, Kosmetikartikel, Handyguthaben, Schreibwaren oder auch eine Apotheke. Und einen Markt für Obst und Gemüse, sowie einen Fischmarkt. Die meisten Fische sind getrocknet.

Heute waren wir dann gleich nochmal dort, weil Julia nochmal zur Bank musste. Ganz alleine haben wir es geschafft, mit dem richtigen Daladala nach Masasi zu kommen, alles einzukaufen was wir gebraucht haben und sogar zu handeln und mit den Leuten ein wenig ins Gespräch zu kommen. Und das alles auf Kiswahili...


 
Ich habe mir einen "Kanga" gekauft, das ist ein kleineres Tuch als der Kitenge (1,5x1m). Jeder Kanga hat einen bestimmten Sinnspruch aufgedruckt. Damit dient er als Kommunikationsmittel und lässt auch Dinge, die direkt nie zur Sprache kommen würden, indirekt verlauten.
So ermöglichen die Statements auf den Kangas den Frauen, ihre Ansichten darzulegen, sich gegen Sticheleien zu wehren oder Ratschläge zu geben.
Sowohl arme als auch reiche Frauen, alte und Junge, traditionsbewusst oder modern - der Kanga verbindet alle Tansanierinnen. Sogar die Nonnen tragen ihn manchmal über dem Ordensgewand. (Man bindet ihn wie einen Wickelrock um die Hüften.)
 
Auch den Heimweg haben wir, zusammen mit vielen anderen Menschen, jeder Menge Gepäck und einem Huhn, im richtigen Daladala gemeistert. Diese Fahrten sind jedesmal aufs neue ein Abenteuer!



So sieht es in einem halbvollen Daladala aus. Bis zur Abfahrt kamen noch einige Fahrgäste die dann im Gang standen. Wie üblich.


Übrigens, den Sinnspruch meines Kangas, haben mir die Schwestern dann am Abend übersetzt. Ich habe ihn ja nur wegen des Musters gekauft, denn die Sprüche verstehen wir auf Kiswahili noch nicht.

(und ich finde man kann es am Besten auf Englisch wiedergeben):
No matter what the others say, I stay with him.

:)

 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 20. September 2012

Mein Geburtstag

Die Feierlichkeiten begannen schon Montagmorgen (einen Tag vorher) mit einem Gottesdienst in der Kappelle der Schwestern. Leider schon um 6.30Uhr, aber dafür konnten wir im Anschluss bei den Schwestern frühstücken, wo es auch Nutella gibt! :)

Die Schwestern haben gesungen und mit Trommeln und Rasseln Musik gemacht, und der Pfarrer (der extra gekommen war), hielt die Begrüßung auf Englisch, damit wir es auch verstehen.
Es war echt schön. Ein Gottesdienst nur für mich, sowas gabs noch nie.


An meinem Geburtstag selbst, waren wir wieder zum Frühstück bei den Schwestern eingeladen, wo ich einen bunt verzierten Kuchen bekam. Im Anschluss sangen die Schwestern erst zwei afrikanische Geburtstagslieder und dann "Happy Birthday" . Dabei gratulierten sie mir einzeln und überreichten mir ganz viele Blumen.

Den Tag über hatte ich dann frei von Kindergarten und Feldarbeit und sollte mich entspannen. Also genoss ich die Sonne.
Nach dem Abendessen war es dann meine Aufgabe, mich offiziell bei den Schwestern für alles zu bedanken.
Die Geschenke habe ich dann erst abends bei uns im Haus aufgemacht, das macht man nämlich eher für sich, privat.

Neben unzähligen Heiligenbildchen, einem Rosenkranz, einem Rosenkranz-Ring, Bonbons, Bodylotion und Seife habe ich auch einen Kitenge bekommen. Das ist ein großes Tuch mit afrikanischem Muster. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Vielen dank auch euch, für die vielen guten Wünsche zu meinem Geburtstag, die mich trotz der großen Entfernung, erreicht haben.

Sonntag, 16. September 2012

Lagebericht :)

Eine Woche bin ich nun schon in Chikukwe.
Die Schwestern sind sehr nett und haben uns gut aufgenommen. Sie alle sind noch sehr jung(die meisten zwischen 20 und 30), und ganz anders als man sich Nonnen in Deutschland vorstellt.
Beim Essen wird ständig gekichert und Blödsinn gemacht. Am ersten Abend haben sie uns auch einfach ausgelacht, wenn wir das was sie auf Kiswahili gesagt haben, falsch verstanden haben und etwas unpassendes geantwortet haben. Ganz schön fies...

Aber, dass sie so unkonventionell sind, macht sie nur sympathischer. Die eine Schwester , zum Beispiel, fand das deutsche Wort ‘Mandarine’ so lustig, dass sie den ganzen Nachmittag meinte, ich soll meine erste Tochter so nennen.
Und sie selbst wollte dann nur noch mit "Sister Mandarine" angesprochen werden.

Die Frage, ob ich denn nicht auch Schwester werden möchte kam auch schon auf. Und warum denn nicht, schließlich gäbe es doch fast nur Vorteile
und wer weiß vielleicht würde ich es mir ja doch noch überlegen ins Kloster zu gehen (...).


Sister Bernadetta

Ja, das war so der Gesprächsstoff, den wir während der Cashewnut-Ernte hatten, bei der wir gestern Nachmittag halfen.




Auf dem Klostergelände stehen ganz viele Cashewbäume, an denen eine kleine, gelbe Frucht heranreift. An dieser hängt unten eine kleine grün-graue Bohne, die eigentliche Nuss.











Die herunter gefallenen Früchte sammelt man in einen Eimer. Wenn alle Eimer voll sind, sitzt man mit den Schwestern unter einem Baum auf kleinen Bänken und pult die Nuss von der Frucht ab.

 Da die Früchte schon teilweise gären, ist ein süßlicher Geruch in der Luft und Tausende Fliegen schwirren umher.
Es ist ein ganz schönes Gematscht und man muss echt aufpassen, die Früchte spritzen nämlich, und der Saft macht orangene Flecken auf der Kleidung, die einfach nicht mehr raus zu waschen sind.
An sich ist die Arbeit aber nicht schlimm und man kann gut mit den Schwestern ins Gespräch kommen.

Die Früchte holen sich die Dorfbewohner ab, um daraus Schnaps zu brennen, die Nüsse müssen erst über dem Feuer geröstet und dann aufgeschnitten werden, bis man an den essbaren Teil kommt. Ich bin mal gespannt wann ich die Ersten probieren kann.


Die gerösteten Cashenüsse.
Links noch mit Schale, rechts Verzehr bereit!

Yasi, Faiza und Joseph haben auch geholfen.


Täglich lernen wir neue Wörter und versuchen unser Kiswahili zu verbessern und nicht aufzugeben. Zum Beispiel Samaki (Fisch) , den gab es nämlich gestern zu essen.
Ansonsten gibt es hier eigentlich immer Reis mit braunen Bohnen und ab und zu verschiedene Soßen, Fleisch oder auch mal Nudeln. Aber alles eher einfach und wenig Abwechslung. Vielfältiger und auch exotischer, im Gegensatz zu Deutschland, ist das Obstangebot. Mein Tag fängt mit Mangomarmelade an und zum Nachtisch bei Mittag- und Abendessen gibt es dann Orangen, Mandarinen, Papaya und Mangos. Und das alles aus eigenem Anbau.
Auch Zuckerrohr gab es gestern Abend. Das war sehr lustig, man beißt auf ein Stück Holz, das richtig süß schmeckt, und kaut so lange darauf rum bis es nach nichts mehr schmeckt. Dann spuckt man es wieder aus...


Leider herrscht hier akuter Wassermangel, da die Regenzeit noch nicht angefangen hat. Das kann auch noch bis Januar oder so dauern. Genau weiß man das nämlich nie.
So öffnen die Schwestern einmal am Tag die Leitungen und wir schöpfen uns eine kleine Tonne mit Wasser voll, damit wir genug für den nächsten Tag haben.
Meistens reicht es aber nicht, und wir müssen zur Wasserpumpe laufen und die Wassereimer zu unserem Haus schleppen.

Ich lerne dadurch einen ganz anderen Umgang mit den Ressourcen kennen, auch wenn ich sonst schon gegen Verschwendung war, aber hier merkt man doch noch mehr, wie kostbar Wasser doch eigentlich ist.
Und wie absurd es mir gerade vorkommt, wie man in Deutschland damit um geht. Rasensprenger, Springbrunnen usw. Und auch so etwas wie Schwimmbäder, wo zig Liter Wasser einfach der Unterhaltung dienen!

Auch Elektrizität lernt man zu schätzen, denn Stromausfälle sind hier nicht selten. Was vor allem ein Problem ist, da es hier immer (jeden Tag im Jahr) um 18.15 zu dämmern beginnt und ab 18.45Uhr stockfinstere Nacht ist. Also sitzen wir am Küchentisch und lösen Sudokurätsel im Kerzenschein.

Geduscht wird mit einem kleinen Eimer, mit dem man sich Wasser über den Kopf schüttet, bis man zumindest das Gefühl hat, das Shampoo könnte raus gewaschen sein.
Da in unserem Bad aber gelegentlich eine riesengroße (mind. 10cm) Schabe wohnt, haben wir das Duschen kurzerhand auf die Terrasse, hinter dem Haus, verlegt. Dort sieht uns keiner, aber komisch ist es schon. Man kommt sich vor wie so ein Urmensch.


Sonntags gehen die Schwestern (und wir auch) in den Gottesdienst in der Dorfkirche.
Es gibt einen Chor, der 2- bis 3-stimmige, fröhliche Lieder singt und die Gemeinde steigt einfach ein, und alles auswendig, ohne Liederbücher. Auch afrikanische Trommeln kamen zum Einsatz.
In Tansania dürfen ausschließlich Jungs Ministranten sein, ihre Gewänder und der Aufgabenbereich unterscheiden sich aber nicht von den deutschen.
Die Messe hat 1Stunde und 45 Minuten gedauert, und es war ganz schön warm.
Und auch wenn wir noch kein Wort verstehen, war der Gottesdienst sehr schön.

Auf heute Nachmittag bin ich schon gespannt, da die Schwestern gestern erzählten, sie werden Fußballspielen gehen. Davon berichte ich dann im nächsten Eintrag. Und auch vom Kindergarten, bei dem wir bis jetzt nur hospitiert haben, um einen Eindruck zu bekommen, was auf uns zu kommt und was von uns erwartet wird.

Trotz der schönen Atmosphäre hier und obwohl es mir hier gut geht, vermisse ich mein Zuhause und euch alle schon sehr!
Ganz liebe Grüße,
Franzi
 
 

Dienstag, 11. September 2012

Ankunft in Chikukwe

Nach einer langen, holprigen und wenig komfortablen Fahrt, bin ich nun endlich in Chikukwe angekommen.

Eigentlich sollten wir ja am Samstag schon von Dar losfahren, aber die Benediktiner Mönche, in deren Gästehaus wir seit Freitag wohnten, hatten vergessen uns Tickets zu kaufen.

Die Tickets bekamen wir dann erst für eine Fahrt am Montag, deswegen blieben wir noch übers Wochenende in Dar es Salaam.

10 Stunden ging es dann über Lindi nach Chikukwe. Und es gab nur 2 Pausen. Ich bin so froh, dass der Laptop die abenteuerliche Fahrt überlebt hat, und trotz der enormen Erschütterungen noch geht!

In Chikukwe haben uns dann drei Schwestern vom Bus abgeholt und zu unserem Haus gebracht. Hier ist es sehr schön.
Nachdem ich gestern zu müde war, habe ich heute den Tag damit verbracht mein Zimmer einzurichten und Wäsche zu waschen. Ja das geht hier mit der Hand. Ich werde mich wohl nie mehr beschweren wenn ich Zuhause Wäsche aufhängen soll. Denn das ist gar keine Arbeit im Gegensatz zum Wäschewaschen mit der Hand...

Morgen dürfen wir dann mit in den Kindergarten. Bin schon sehr gespannt wie der Tag dort so abläuft und freue mich auf die ganzen Kinder :)

Hier ein paar Impressionen meines "neuen Zuhauses":

Mittwoch, 5. September 2012

Habari!
Am Wochenende hatten wir keinen Kiswahili Unterricht und haben uns deswegen in der freien Zeit mal was gegönnt.
Am Samstag Morgen hat es etwas geregnet und so verschoben wir den Strandtag auf Sonntag.
Stattdessen sind wir auf den Holzschnitzermarkt in Mwenge. Dieser hat jeden Tag offen und es gibt dort sowohl traditionelle Skulpturen, als auch jede Menge Schmuck, Taschen, Stoffe, Dekorationsartikel, Flip Flops und vieles mehr... Ich hätte am liebsten mein ganzes Geld ausgegeben! Ich hab mich da wirklich wie im Paradies gefühlt :)
Aber ich konnte mich zurück halten, da ich sicher nochmal wieder kommen werde, und die Tasche und die Ohrringe die ich gekauft habe, werden nicht die letzten sein!


Am Sonntag haben wir uns dann etwas "Touri-mäßig" einen Tag am Strand gegönnt. Wir sind schon am Morgen los, da man zu den schönen Stränden in den Süden von Dar fahren muss. Zu Fuß ging es zum Busbahnhof, wo wir erstmal das richtige Daladala in Richtung "Kariakoo" finden mussten. Daladalas sind Kleinbusse die in bestimmten Routen durch den Ort fahren. Es gibt aber keinen festen Zeitplan wann das nächste kommt. Man muss einfach schauen. Schlimm muss es wohl im Berufsverkehr sein, da gibt es dann regelmäßig Prügeleien, vorm Einsteigen.
Und bis auf Start und Zielhaltestelle gibt auch keine bestimmten Haltestationen, man sagt dem "Kondakta" entweder am Anfang wo man aussteigen möchte oder rechtzeitig während der Fahrt, dass man gleich aussteigen möchte. Kondakta ist der Mann, der während der Fahrt in der Tür steht, den Leuten draußen die Route zuruft und nach möglichen Fahrgästen am Straßenrand ausschau hält. Außerdem geht er dann auch durch die Reihen und sammelt das Geld ein. Schwarzfahren gibt es also nicht. Und alle zahlen auch immer den gleichen Grundpreis von 300 TSZ (~ 0,15€), egal wie lange sie mitfahren.
Dann gibt es noch den "Dereva", den Fahrer. Er bestimmt die Musik und deren Lautstärke, außerdem unterhält er sich mit den Fahrgästen die neben ihm sitzen oder schimpft mit anderen Verkehrsteilnehmern...

Für uns ist das Daladala fahren eine Herausforderung, weil wir auf unsere Kiswahili-Kenntnisse setzen müssen und hoffen, dass auch das mit der Bezahlung alles klappt.
Während der Fahrt sieht man viel von der Stadt und kann gut Bilder machen.


Als wir in Kariakoo angekommen waren, ging es mit der Fähre (der Hafen liegt in einer Bucht und wir mussten zum anderen Ufer) nach South Beach und von da aus mit dem Bajaj zum Kipepeo-Strand.


Ein Bajaj




Dort zahlt man Tageseintritt, den man in form eines Getränkegutscheines wieder bekommt, und der Strand ist bewacht.
Leider war es am anfang noch etwas bewölkt, aber als später die Wolken verschwanden, war es wunderschön.



Das erste Mal im Indischen Ozean baden, es war traumhaft. Weißer Sandstrand, und überall Palmen und türkisblaues, klares Meer... wie in der Werbung. Wir verbrachten den ganzen Tag dort.

Sonnenuntergang über Dar, von der Fähre aus...






Gestern waren wir nochmal kurz auf dem Markt. Und es ist hier üblich sich einfach an der Straße die Fingernägel lackieren zu lassen oder eine Pediküre zu bekommen.
Auch wenn ich sowas in Deutschland noch nie gemacht habe, entschlossen wir uns spontan, alle die Zehennägel bunt lackieren zu lassen. Für umgerechnet 1,50€ bekamen wir die Füße gewaschen, massiert und eingeölt. Danach wurden sie bunt lackiert und freihand mit Mustern verziert. Eine richtig witzige Erfahrung. Und viele tansanische Frauen nutzen dieses Angebot regelmäßig.
So und jetzt ratet wer dieses Bussiness betreibt? Ausschließlich junge Männer! Könnt ihr euch das vorstellen? So präzise und perfekt, würde ich es im Leben nicht hinbekommen. Echt krass...



Heute habe ich schon mal ein paar Sachen in der Mall eingekauft, an die ich in Chikukwe nicht mehr komme...

Morgen treffen wir uns nach der Schule mit Josepha, einer ehemaligen Freiwilligen, die zu Besuch in Tansania ist und was mit uns unternimmt. So können wir noch mehr von der Stadt sehen.

Und am Freitag werden Julia und ich dann von den Schwestern abgeholt und wir dürfen bei ihren Feierlichkeiten, die sie gerade noch in Dar haben, dabei sein. Schlafen werden wir bei Benediktiner Mönchen, bevor es dann am Samstag morgen mit dem Bus in den Süden geht.
Ich freue mich schon sehr darauf, endlich in Chikukwe anzukommen. Die ersten 2 Wochen hier, lebten wir im Hostel mehr aus dem Koffer und es war nur eine Art Zwischenstation. Dort kommen wir dann in unser zukünftiges Zuhause und können die Zimmer nach unseren Vorstellungen einrichten,und uns (hoffentlich) wohl fühlen.

Auf das Fest am Freitag bin ich schon gespannt. Ich hoffe es gibt gutes Essen.
Was mich dort erwartet und was ich auf der Fahrt alles erlebe, berichte ich euch wenn ich in Chikukwe angekommen bin.
Kwa heri. (Tschüss)
Franzi


Hier noch ein Eindruck wie es auf der Fähre aussah...


Mittwoch, 29. August 2012

Ankunft in Dar es Salaam


Mir gehts gut!
So, das vorweg...
Und jetzt fange ich mal von vorne an:
Der Check-In am Flughafen verlief reibungslos und so hatte ich noch Zeit für ein “Abschiedsessen” (Dean&David, thailändisch, Mc Donald´s - jeder worauf er lust hatte) mit meiner Familie und Flo. Als sie mich dann Richtung Gate brachten, traf ich die anderen meiner Organisation, die mit mir nach Tansania flogen und ich war froh nicht alleine weiter gehen zu müssen.
Trotzdem viel der Abschied von meinen Lieben, die ich hier in Deutschland  zurück lasse, nicht leicht. Zu sehen, dass es für sie auch schwer war mich gehen zu lassen und Abschied für 1 Jahr zu nehmen, machte mich noch trauriger. Es ist ja noch nicht sicher wer mich wann besuchen kommt. Und ob überhaupt, jemand zu besuch kommt.
Aber anders als erwartet verflogen die Gedanken an den Abschied recht schnell, weil ich mich ja auf den Flug konzentrierte und damit beschäftigt war, das Handgepäck durchchecken zu lassen. Außerdem waren ja meine Mitfreiwilligen um mich herum, und sie waren genau wie ich aufgeregt und gespannt auf all das Neue, was auf uns zu kommt.
Der erste Flug nach Doha war richtig gut.
Ich hatte sogar einen Fensterplatz und  konnte die Aussicht genießen bis es dunkel war. Spannender hingegen war erstmal das Medien Programm der Airline. Es gab richtig viele Filme und auch Serien (New Girl, HIMYM etc.) zur Auswahl. Und auch die Musik die man hören konnte war vielfältig (sogar HUSKY aus Australien, die ich schon live gehört habe ;))Die Airline, Qatar Airways, ist schon sehr arabisch bzw muslimisch geprägt, sodass im Hintergrund orientalische Musik im Flugzeug lief und auf der Flugübersicht immer angezeigt wurde in welcher Richtung Mekka liegt. Außerdem gab es nur Rind oder Geflügel zu essen, kein Schweinefleisch.                
Als wir um kurz vor 22 Uhr über Katar flogen, sahen wir unter uns die reichen Städte, kilometerlang beleuchtete Straßen und eine Ölplattform im Meer.
Die 4 Stunden Aufenthalt in Doha am Flughafen waren echt anstrengend. Alle waren total müde, aber in der Wartehalle konnte man nicht schlafen, alles war hell, laut und die Sitze unbequem.
Umso schneller konnte ich dann im Flugzeug einschlafen, als wir um 2.35 Uhr nach Dar es Salaam losflogen.
Gegen Morgen, als es hell wurde und wir schon tiefer flogen, sah ich dann die ersten afrikanischen Dörfer und Siedlungen(ich hatte wieder den Fensterplatz).Ab da begann mein Herz zu pochen.
Beim Aussteigen aus dem Flugzeug waren wir erstmal überrascht, dass das Wetter doch gar nicht so heiß und schwül sondern noch erträglich war.       
Der erste Stimmungsdämpfer kam dann bei der Visumsausgabe am Flughafen. Obwohl unser Visum für 1 Jahr schon bewilligt wurde,
und wir das Dokument dabei hatten, auf dem Stand, dass wir 500$ gezahlt hatten, ließen sie uns nicht durch.
Der Immigrationofficer knöpfte uns nochmal 50$ ab, damit wir endlich rein durften. Ja dieses Geld fehlte mir dann um den Sprachkurs später zu zahlen...
Aber zum glück ist mein Koffer angekommen, und auch die Schwestern die uns vom Flughafen abholten, waren pünktlich und empfingen uns sehr herzlich.
Wir verstauten unser Gepäck im Taxi (es war ein Van) und quetschten uns auf die Sitze. Um uns die ganzen Rucksäcke und Koffer. Da es zu wenig Platz war, blieb die eine Schwester während der Fahrt stehen, die andere setze sich auf die Stufe am Boden. Es war eine sehr witzige uns aufregende Fahrt. Aber das ist hier wohl normal so.


Es war warm und der Verkehr chaotisch, da die Autos einfach drauf losfahren. Sie bremsen nicht, wenn jemand im Weg steht, sondern hupen und fahren einfach weiter...
Andererseits war es für mich so wunderbar durch die Straßen zu fahren. Und das Leben, die Menschen und die Geschäfte zu sehen. Ganz anders als in Europa und doch so perfekt.
Es kam mir so vor als hätte ich es mir unterbewusst immer so vorgestellt, oder auch ein bisschen wie da angekommen zu sein wo ich mich zuhause fühle, obwohl ich noch nie dort war.
Es war halt immer mein Traum in Tansania zu sein, und jetzt bin ich dort angekommen, und konnte mein Glück nicht fassen.
Ich wurde von so einem Glücksgefühl überströmt, dass ich fast hätte weinen können. (Vielleicht lag es auch am Schlafmangel, dass ich extrem emotional war...)


Das Hostel in dem wir die ersten 10 Tage während dem Sprachkurs wohnen ist ok. Zwar fände ich es in Deutschland recht siffig, aber da wir hier in Afrika sind, komme ich damit klar. Wir müssen nur 5min zur Sprachschule und 5min in der anderen Richtung zur Mall laufen.
Dieses Einkaufscenter ist das einzige in Tansania das ungefähr europäischen Standard hat. Und man merkt auch, das dort eher die obere Schicht einkauft. Es gibt sogar ein Kino, in dem grade Ted läuft ;)

Der Sprachkurs macht echt mega Spaß. Heute waren wir das zweite Mal dort. Auch wenn Kiswahili schwer ist, weil es so unbekannt ist, sind die Regeln wie man z.B. die Zeitformen bildet leicht.


Unser Lehrer, Benjamin, ist so herzlich und witzig. Mit vielfältigen Methoden bringt er uns in den paar Stunden jede Menge bei.


Heute mittag haben wir 6 Freiwilligen uns zum ersten Mal in ein Restaurant getraut. Ganz alleine, ohne viel sagen zu können. Aber es hat geklappt, und wir konnten das hier in Tansania so unheimlich beliebte “chipsi mayai” (Pommes mit Ei) probieren (für mich nur Pommes).

So und jetzt lerne ich mal noch schön Vokabeln.
Macht es gut, ihr Lieben!
Franzi





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