Donnerstag, 4. Oktober 2012

Der Kindergarten


Der Kindergarten läuft jeden Tag nach folgender Struktur ab.
Die Kinder kommen um 8.00Uhr an, und säubern den Pausenhof. Sie sammeln Äste, Blätter und Ähnliches auf, während wir die Treppen kehren und Blätter zusammen fegen.


Dann waschen sie sich die Hände und finden sich im Klassenzimmer ein. Dort wird an manchen Tagen erst einmal von der Lehrerin "Sister Martha" der Zustand der Schuluniform, Körperhygiene und Haarlänge begutachtet, bevor es zum Morgengebet über geht.



 
Es folgen zwei Unterrichtseinheiten. Entweder Englisch (was ich unterrichte), Schreiben, Geografie oder Mathematik. Aber auch viele Lieder werden gesungen.
 



Danach dürfen die Kinder ca. eine Stunde auf dem Pausenhof spielen. Seilhüpfen, Schaukeln, oder sich mit Bällen, Autos und anderem Spielzeug beschäftigen.
Außerdem gibt es noch ein kleines Karussell und eine Rutsche.
Dann darf ein Kind ein Glöckchen läuten und alle setzen sich im Klassenzimmer auf die Teppiche und beten. Dann wird der "Uji" ausgeteilt.



Ein aus Maismehl, Wasser und ein wenig Zucker gekochter Brei, der eigentlich nach nicht viel schmeckt. Aber die Kinder lieben es und für manche ist das die erste Mahlzeit am Tag. Also löffeln sie eifrig ihren Becher leer, um noch Nachschlag zu bekommen.

Nachdem die Kinder ihren Becher gespült haben, und die Anwesenheit geprüft wurde, wird abermals gebetet und die Kinder gehen nach Hause.

Angemeldet sind 130 Kinder, im Alter von 3 bis 7 Jahren, alle aus Chikukwe.
Anwesend sind immer so zwischen 80 und 95. Für die Unterrichtseinheiten sind die Kinder in zwei Klassenräumen geteilt. Sister Martha hat die eine Gruppe und Julia ist dort die Unterstützung, ich helfe bei Sister Angela.



Obwohl die Lehrerinnen eine Montessori-Ausbildung haben, und einiges an Material in den Klassenzimmern steht, findet es leider nur wenig Verwendung. Den Kindergarten kann man sich nicht wie in Deutschland mit Morgenkreis, Puppenecke und pädagogischen Methoden vorstellen, sondern eher wie Grundschule mit hauptsächlich Frontalunterricht. Ein Kind steht vorne, hält etwas in die Luft (z.B. das Puzzleteil vom Kontinent Afrika) und benennt diesen, dann wiederholen es alle Kinder.
Genauso läuft es bisher in Englisch ab. Ein Kind steht vorne uns sagt "This is a pencil" und alle Kinder zeigen nach vorne und rufen "that is a pencil" und so weiter.Aber trotzdem haben die Kinder viel Spaß.
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Auch wenn es manchmal anstrengend ist (es sind einfach so viele Kinder auf einem Haufen) macht mir die Arbeit im Kindergarten viel Freude.
Die Kinder sind auch von Anfang an sehr anhänglich und total offen zu uns gewesen. Vor allem in ihrer Schuluniform sehen sie so süß aus und ich verbringe total gerne Zeit mit ihnen!

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