Habari!
Am Wochenende hatten wir keinen Kiswahili Unterricht und haben uns deswegen in der freien Zeit mal was gegönnt.
Am Samstag Morgen hat es etwas geregnet und so verschoben wir den Strandtag auf Sonntag.
Stattdessen sind wir auf den Holzschnitzermarkt in Mwenge. Dieser hat jeden Tag offen und es gibt dort sowohl traditionelle Skulpturen, als auch jede Menge Schmuck, Taschen, Stoffe, Dekorationsartikel, Flip Flops und vieles mehr... Ich hätte am liebsten mein ganzes Geld ausgegeben! Ich hab mich da wirklich wie im Paradies gefühlt :)
Aber ich konnte mich zurück halten, da ich sicher nochmal wieder kommen werde, und die Tasche und die Ohrringe die ich gekauft habe, werden nicht die letzten sein!
Am Sonntag haben wir uns dann etwas "Touri-mäßig" einen Tag am Strand gegönnt. Wir sind schon am Morgen los, da man zu den schönen Stränden in den Süden von Dar fahren muss. Zu Fuß ging es zum Busbahnhof, wo wir erstmal das richtige Daladala in Richtung "Kariakoo" finden mussten. Daladalas sind Kleinbusse die in bestimmten Routen durch den Ort fahren. Es gibt aber keinen festen Zeitplan wann das nächste kommt. Man muss einfach schauen. Schlimm muss es wohl im Berufsverkehr sein, da gibt es dann regelmäßig Prügeleien, vorm Einsteigen.
Und bis auf Start und Zielhaltestelle gibt auch keine bestimmten Haltestationen, man sagt dem "Kondakta" entweder am Anfang wo man aussteigen möchte oder rechtzeitig während der Fahrt, dass man gleich aussteigen möchte. Kondakta ist der Mann, der während der Fahrt in der Tür steht, den Leuten draußen die Route zuruft und nach möglichen Fahrgästen am Straßenrand ausschau hält. Außerdem geht er dann auch durch die Reihen und sammelt das Geld ein. Schwarzfahren gibt es also nicht. Und alle zahlen auch immer den gleichen Grundpreis von 300 TSZ (~ 0,15€), egal wie lange sie mitfahren.
Dann gibt es noch den "Dereva", den Fahrer. Er bestimmt die Musik und deren Lautstärke, außerdem unterhält er sich mit den Fahrgästen die neben ihm sitzen oder schimpft mit anderen Verkehrsteilnehmern...
Für uns ist das Daladala fahren eine Herausforderung, weil wir auf unsere Kiswahili-Kenntnisse setzen müssen und hoffen, dass auch das mit der Bezahlung alles klappt.
Während der Fahrt sieht man viel von der Stadt und kann gut Bilder machen.
Als wir in Kariakoo angekommen waren, ging es mit der Fähre (der Hafen liegt in einer Bucht und wir mussten zum anderen Ufer) nach South Beach und von da aus mit dem Bajaj zum Kipepeo-Strand.
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Ein Bajaj |
Dort zahlt man Tageseintritt, den man in form eines Getränkegutscheines wieder bekommt, und der Strand ist bewacht.
Leider war es am anfang noch etwas bewölkt, aber als später die Wolken verschwanden, war es wunderschön.
Das erste Mal im Indischen Ozean baden, es war traumhaft. Weißer Sandstrand, und überall Palmen und türkisblaues, klares Meer... wie in der Werbung. Wir verbrachten den ganzen Tag dort.
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Sonnenuntergang über Dar, von der Fähre aus... |
Gestern waren wir nochmal kurz auf dem Markt. Und es ist hier üblich sich einfach an der Straße die Fingernägel lackieren zu lassen oder eine Pediküre zu bekommen.
Auch wenn ich sowas in Deutschland noch nie gemacht habe, entschlossen wir uns spontan, alle die Zehennägel bunt lackieren zu lassen. Für umgerechnet 1,50€ bekamen wir die Füße gewaschen, massiert und eingeölt. Danach wurden sie bunt lackiert und freihand mit Mustern verziert. Eine richtig witzige Erfahrung. Und viele tansanische Frauen nutzen dieses Angebot regelmäßig.
So und jetzt ratet wer dieses Bussiness betreibt? Ausschließlich junge Männer! Könnt ihr euch das vorstellen? So präzise und perfekt, würde ich es im Leben nicht hinbekommen. Echt krass...
Heute habe ich schon mal ein paar Sachen in der Mall eingekauft, an die ich in Chikukwe nicht mehr komme...
Morgen treffen wir uns nach der Schule mit Josepha, einer ehemaligen Freiwilligen, die zu Besuch in Tansania ist und was mit uns unternimmt. So können wir noch mehr von der Stadt sehen.
Und am Freitag werden Julia und ich dann von den Schwestern abgeholt und wir dürfen bei ihren Feierlichkeiten, die sie gerade noch in Dar haben, dabei sein. Schlafen werden wir bei Benediktiner Mönchen, bevor es dann am Samstag morgen mit dem Bus in den Süden geht.
Ich freue mich schon sehr darauf, endlich in Chikukwe anzukommen. Die ersten 2 Wochen hier, lebten wir im Hostel mehr aus dem Koffer und es war nur eine Art Zwischenstation. Dort kommen wir dann in unser zukünftiges Zuhause und können die Zimmer nach unseren Vorstellungen einrichten,und uns (hoffentlich) wohl fühlen.
Auf das Fest am Freitag bin ich schon gespannt. Ich hoffe es gibt gutes Essen.
Was mich dort erwartet und was ich auf der Fahrt alles erlebe, berichte ich euch wenn ich in Chikukwe angekommen bin.
Kwa heri. (Tschüss)
Franzi
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Hier noch ein Eindruck wie es auf der Fähre aussah... |