Donnerstag, 27. Dezember 2012

Weihnachten in Chikukwe


Auch wenn ich gar nicht weihnachtlich gestimmt war und die Adventszeit nicht bewusst erlebt habe, so konnte ich das Weihnachtsfest doch sehr genießen und es wahren sehr schöne Erfahrungen.

Am 24.12. gab es jede Menge zu tun. Eine Gruppe der Schwestern hat die Deko aufgehängt, die Plastikweihnachtsbäume geschmückt und die Tische gedeckt. So ziemlich alle anderen Schwestern, Julia und ich waren in der Küche beschäftigt. Wir haben so viel an Essen vorbereitet. Was ja kein Wunder ist, wenn man 35 Personen an drei Festtagen zu versorgen hat.

In unserer Wohnung haben wir noch den Tisch geschmückt und die kleine Krippe aufgestellt, die in meinem Weihnachtspäckchen von Zuhause geschickt worden war.

Nach dem Abendessen ging es für alle in die Kirche. Es gab sogar ein Krippenspiel, womit ich nicht gerechnet hätte.


Krippenspiel

Die Krippe im Kirchenraum




Im Anschluss an die 3 Stunden Gottesdienst, trafen sich alle Schwestern und wir natürlich, im Essenssaal.  Zeit der Berscherung.

Wie beim Wichteln, hatte  vor 2 Wochen jeder einen Namen gezogen, wen er zu beschenken hat. Symbolisch ist der beschenkte für einen selbst das Jesus Kind, das die Gaben entgegen nimmt, und man selbst seine Mama. Deswegen haben sich die Schwestern die ganze Zeit spaßeshalber mit “Meine Mama” oder “mein Kind” angesprochen und versucht rauszubekommen, wer wen gezogen hatte.

Überreicht wurden die Geschenke nicht einfach so, sondern nacheinander. Eine Schwester hat tanzend, das Päckchen an “ihr Kind” übergeben. Dieses ist dann zu seinem Kind getanzt und immer so weiter, bis alle dran waren. Die Spannung war groß, wer wen gezogen hatte...
Und die ganze Zeit wurden Lieder gesungen, viel Lärm gemacht, getanzt und gelacht.


Um so erstaunlicher war es, das plötzlich im Haufen der singenden Schwestern eine Schlange am Boden lag. Keiner hatte sie vorher bemerkt, und ich habe mich nur gewundert wie sie freiwillig in den hell erleuchteten Raum gekommen ist. Aber die Schwestern sagten, Schlangen werden von Lärm angelockt.
Es ist aber niemandem was passiert (bis auf die Schlange, die gleich erschlagen wurde) und die Bescherung ging weiter, bis spät in die Nacht.

Mit “meiner Mama” hatte ich extrem Glück. Sister Editha die ich sehr mag, hatte mich gezogen und mich wirklich sehr reich beschenkt.


Mein Kind Sister Consulata, ich und Sister Editha meine Mama. 

In Tansania macht man die Geschenke erst am 2.Feiertag nach dem Gottesdienst auf, und zwar alleine, jeder in seinem Zimmer.
Julia und ich haben in unserer Wohnung aber alles noch am gleichen Abend ausgepackt.

 Das Gefühl von Weihnachten kam an Heiligabend wirklich auf, auch ohne Schnee, Kälte, Familie und übliche Weihnachtslieder. Es war ein anderes Gefühl, als ich es sonst an Weihnachten habe, aber genauso intensiv und feierlich.

Am 1. Feiertag waren wir dann 3 Stunden in der Kirche. 1,5 Stunden haben wir auf den Pfarrer gewartet, der einfach nicht kam, und 1,5 Stunden hat dann der Gottesdienst gedauert.
Es war schon grenzwärtig, so heiß und die Bänke sind echt unbequem.


Am 2.Feriertag waren wir wieder vormittags in der Kirche.
 Danach bin ich mit Sister Editha und Sister Carolina ins Nachbardorf gelaufen, um eine kranke Bibi (Kiswahili: Oma) zu besuchen und Essen vorbeizubringen.
Es war echt anstrengend: bei der größten Mittagshitze, eine ganz schön weite Strecke, ohne Schatten und ohne eine Flasche Wasser in der Tasche.

Aber die Bibi hat sich sehr gefreut.



Und auf dem Rückweg kam glücklicherweise ein Auto vorbei, das uns bis Chikukwe mitgenommen hat.




Ich hoffe ihr hattet alle ebenfalls schöne Feiertage und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013!

Für mich geht es morgen nach Dar es Salaam, und von da aus dann auf die Insel Sanisbar.

Samstag, 15. Dezember 2012

Kindergartenfest


Gestern war das große Kindergartenfest, um die “Großen”, die Schulanfänger zu verabschieden. Die Kinder haben seit Wochen mit dafür geübt.


Am Donnerstag schon haben wir den ganzen Nachmittag die Halle geschmückt, die Mütter haben Reis sortiert und das Essen für den nächsten Tag vorbereitet.




  Los ging es dann am Freitag Morgen mit dem Gottesdienst. Die Kirche war voll und die Kinder haben lautstark die Lieder mitgesungen, welche von einem Jungen dirigiert wurden. Ein anderer Junge hat die Lesung gelesen und auch die Fürbitten wurden von ein paar Schulanfängern auswendig vorgetragen.

Danach ging es zum Kindergarten, wo es für alle “Chai” gab, also Frühstück. Die Mütter teilten Tee und Mandazi (tansanisches Hefegebäck) aus und die Kinder ließen es sich schmecken.









Während Sister Angela ein letztes Mal mit den Kindern Lieder und Tänze geübt hat, haben die Mamas draußen auf der Feuerstelle das Mittagessen gekocht.






Das Feuerholz dafür haben sie mitgebracht. 







Nach der Generalprobe passierte für die Kinder erstmal gar nichts mehr, sie durften draußen spielen, und mussten dann aber noch ca. 2 Stunden in der Halle warten, dass das Fest endlich losgeht. Brav stillsitzen war ganz schön viel verlangt, bei der Hitze und der permanenten Musik Beschallung.

Ab 12.00 Uhr trudelten dann die ersten Eltern und Gäste ein. Um 13.00 Uhr ging dann das Fest los. 



Nach der Begrüßung führten die Kinder verschiedene Tänze auf, zeigten in einem kleinen Anspiel, wie sie mit den Montessori-Materialien den Unterschied zwischen den geraden und ungeraden Zahlen von 1-10 gelernt haben und dann folgte die feierliche Verabschiedung.




Einzeln wurden die Schulanfänger nach vorne gerufen. Sie schüttelten dem Festkomitee (bestehend aus: Sr Martha, Leiterin des Kindergartens; einem Vertreter der CRB-Bank-als Sponsoren; der sozusagen Elternbeiratsvorsitzenden und noch 3 weiteren Gästen) die Hände, bekamen eine Urkunde und eine Tasche mit Schreibutensilien überreicht.

Dann kamen die Mütter nach vorne und hingen stolz ihren Kindern Blumenketten um den Hals.










Im Anschluss gab es für alle Mittagessen. Pilau (Reis mit Gewürzen), Gemüse und ein bisschen Fleisch. Außerdem Softdrinks was für die Kinder die totale Ausnahme ist.














Ich hab jetzt erstmal einen Monat Ferien und bereite mich so langsam auf Weihnachten vor. Auch wenn es sich gar nicht danach anfühlt, bei 37°C im Schatten.
Die Lebkuchen schmecken aber trotzdem. Danke Mama und  Papa :)
Einen schönen 3. Advent!