Mittwoch, 28. November 2012

Martini





Das ist der kleine Martin, oder wie ihn die Tansanier nennen Martini.
Gerade mal 3 Wochen ist er jetzt alt. Seine Familie ist sehr arm, seine Mama  hat schon 2 andere Kinder, wir schätzen sie auf Mitte/Ende 20, sie selbst weiß nicht genau wie alt sie ist.


 Fast jeden Tag kommt sie mit den Kindern zum Klostergelände und hilft den Schwestern bei Arbeiten wie Reis sortieren oder Kichererbsen stampfen etc. und  bekommt hier Essen. Als sie schwanger war hat die Oberschwester, Sister Claudia aus Polen, die ausgebildete Krankenschwester ist, sie auch medizinisch versorgt.


Als das frisch geborene Kind dann zu Besuch kam, waren die Schwestern (und wir ja auch) ganz aus dem Häuschen. So ein süßes kleines Baby! Aber es hat noch keinen Namen, sagte uns seine Mama.
Weil er in der Zeit von St. Martin (11.11.) geboren wurde, haben Julia und ich Martin vorgeschlagen. Die Novizinnen hatten auch jede Menge Namensvorschläge.
Aber heute haben wir ein paar Strampler und Babysocken, die wir in Masasi gekauft haben, übergeben und da erzählt uns seine Mama, er heißt Martini. Das macht uns natürlich stolz.

Ich freue mich, dass bei der Geburt alles gut gelaufen ist, denn ich habe das Gefühl, das ist hier nicht selbstverständlich. Aber seine Mama und er sind gesund und der Kleine ist putzmunter. 
Ich werde Martini noch oft sehen und dadurch, dass sie hier regelmäßig vorbei kommen, kann ich ihn ein Stück aufwachsen sehen. Wenn ich ausreise ist der dann schon 8 Monate alt und kann bestimmt schon sitzen.

Dienstag, 6. November 2012

Tierwelt

In den letzten 4 Tagen habe ich so ziemlich alles gesehen, was die tansanische Tierwelt in unserer Region so zu bieten hat.
Natürlich noch keine Elefanten oder Löwen, ich war ja noch nicht auf Safari.
 
 
Aber am Samstag habe ich festgestellt, dass ein Waran ungefähr 15m neben unserem Haus wohnt. Die Erdlöcher habe ich vorher schon gesehen, mir aber weiter nichts dabei gedacht.
Am Samstag habe ich ihn dann gesehen. Rotbraun, 1m lang und schon ziemlich beeindruckend und faszinierend, denn so etwas habe ich vorher noch nie gesehen.
Aber schwups war er auch schon wieder der Erde verschwunden. Schade, dass ich kein Foto machen konnte.

 
Das nächste war ein 30cm-langer Skorpion, der am Eingang zum Klostergelände unseren weg gekreuzt hat. Sogar ziemlich nah an Julias Fuß vorbei, was ja durchaus nicht ungefährlich ist, da er von seinem Giftstachel Gebrauch machen könnte, und wir ja nur Flip-Flops anhatten.


Und auch einen kleinen Skorpion hatten wir schon in unserer Wohnung. Er war aber nur 2cm groß, sodass wir erstmal nicht sicher waren ob von ihm Gefahr ausgehen könnte.

 Das größte Abenteuer war aber der gestrige Heimweg vom Abendessen zu unserer Wohnung. Zufällig war ich nicht alleine unterwegs, sondern in Begleitung von Sister Angela und Sister Bernadetta. Wir laufen also den Weg entlang und sehen plötzlich im Schein der Taschenlampe (denn es ist ja stockdunkel um 20.00Uhr) eine gelbe Schlange am Wegrand. Schnell hat mich Sister Bernadetta zurück gezogen, und Sister Angela meinte "Run away, Franziska!"

Dann haben wir erstmal geleuchtet, wo sie denn hin ist, aber wir haben haben die Schlange nicht mehr gesehen, und sind dann weiter gelaufen.

Ich war ganz froh, dass ich an diesem Abend nicht alleine war, denn ich hätte nicht gewusst wie ich reagieren soll. Wahrscheinlich wäre ich einfach weiter gelaufen, weil ich mir der Gefahr nicht bewusst war.
Ich hab dann mal nachgefragt, ob denn ein Schlangenbiss sehr gefährlich ist. Bestimmt nicht, oder kann man da sterben? Antwort von Sister Angela: Ja, vielleicht stirbt man. Das kann schon vorkommen!

Dass es hier Schlangen gibt, hab ich schon gewusst. Aber, dass ich mal einer begegnen würde hätte ich nicht gedacht.
Auch war ich mir der Gefahr, die von ihnen ausgeht, nicht wirklich bewusst.